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Mehr Sicherheit in Spitzenzeiten

29.03.2021

Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost ergänzt seine Infrastruktur

Eine zuverlässige Trinkwasserversorgung und eine hohe Trinkwasserqualität gehören in der Region zu den Selbstverständlichkeiten des Alltags. Eine Voraussetzung dafür ist ein den aktuellen technischen Standards entsprechendes Brunnen- und Leitungsnetz. Für die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit der Versorgungsinfrastruktur sind planmäßige Investitionen notwendig. So ergänzt der Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost (WBVRO) derzeit sein Netz von Tiefbrunnen um zwei Wassergewinnungsanlagen für das Wasserwerk Jägersburg.

„Mit dem Bau der beiden Brunnen ist allerdings keine Mehrförderung verbunden“, macht WBVRO-Verbandsdirektor Ingo Bettels deutlich und verweist dabei auf in Wasserrechtsbescheiden festgelegten Fördermengen bei beiden Verbandswasserwerke Jägersburg und Feuersteinberg. Die neuen Brunnen dienen dazu, die Förderung in Zeiten von Spitzenverbräuchen gleichmäßiger zu verteilen.

Zudem sei es nach Fertigstellung der beiden Anlagen auch möglich, einzelne Brunnen nicht nur in Zeiten mit geringem Wasserverbrauch zur Revision vom Netz nehmen zu können. „Das erhöht die Betriebssicherheit“, macht der Technische Leiter des Verbands, Benjamin Scholz, deutlich.

Aktuell werden 19 Tiefbrunnen für die Wasserförderung genutzt. Der von den Aufsichtsbehörden genehmigte Verbandsplan macht eine Förderung aus bis zu 24 Brunnen für das Werk Jägersburg möglich. Die für die Brunnen notwendige Infrastruktur ist bereits vorhanden.

In den vergangenen Jahren hat der Verband sein bestehendes Brunnennetz bereits sukzessive saniert. Die Tiefbrunnen hatten nach fast fünf Jahrzehnten das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht. „Uns ging es bei der Sanierung und geht es jetzt bei der Ergänzung der Brunnengalerie um eine planmäßige und nachhaltige Instandsetzung und Optimierung unserer Versorgungsinfrastruktur“, sagt WBVRO-Verbandsdirektor Ingo Bettels.

Der Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost sichere als Wasser- und Bodenverband die öffentliche Trinkwasserversorgung. Als eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts diene er in kommunaler Trägerschaft der Daseinsfürsorge. „Der Verband ist ein Garant für eine sichere Trinkwasserversorgung für die Region“, sagte Kreisbeigeordneter Karsten Krug bei der Übergabe der Baugenehmigung für die neuen Brunnen. Der Kreis ist Genehmigungsbehörde für die baulichen Belange.

Bis voraussichtlich Ende Oktober sollen die Bauarbeiten für die Tiefbrunnen im Westen der Einhäuser Gemarkung laufen. Der Verband investiert rund 1,2 Millionen Euro.

Im Vorfeld der Bauarbeiten wurden zunächst Erkundungsbohrungen durchgeführt, um den genauen schichtweisen Aufbau des Bodens zu ermitteln. Auf Basis dieser Schichtenpläne kann der Brunnenausbau optimal an den umgebenden Boden angepasst werden. „Durch dieses Vorgehen erhöhen sich Leistung und Lebensdauer der Brunnen“, erläutert Benjamin Scholz. Die Brunnen reichen in eine Tiefe bis zu 100 Metern.

Der 1957 gegründete Verband hat die Aufgabe, das für die Versorgung seiner Mitgliedskommunen erforderliche Trinkwasser zu beschaffen und an diese zu liefern. Seine Mitglieder sind die Stadt Lorsch, die Gemeinde Einhausen, die Stadt Bensheim, die Stadt Zwingenberg sowie der Landkreis Bergstraße. Darüber hinaus übernimmt der WBVRO weitere Dienstleistungen, so etwa die Wartung und Pflege der Ortsnetze seiner Mitgliedskommunen Lorsch und Einhausen. Zu seinen Aufgaben gehören auch die Überwachung der Grundwasserqualität und der Grundwasserstände im Bereich seiner Wasserwerke Feuersteinberg und Jägersburg. Weiterhin versorgt der Verband die Stadt Heppenheim und die Gemeinde Lautertal in Teilen sowie die Gemeinden Biblis und Groß- Rohrheim mit Trinkwasser. Zu den regionalen Aufgaben gehört die Belieferung des RheinMain-Ballungsraums als anteilige Grundlastversorgung.

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Ergänzung: Der Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost (WBVRO) ergänzt sein Brunnennetz im Westen der Einhäuser Gemarkung. Im Vorfeld dazu gab es Erkundungsbohrungen (Bild). Die Arbeiten sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein.

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Übergabe: Kreisbeigeordneter Karsten Krug (m.) überreicht die Baugenehmigung für die Ergänzung der Förderbrunnen an WBVRO-Verbandsdirektor Ingo Bettels (r.) und Benjamin Scholz, den Technischen Leiter des Wasserbeschaffungsverbandes.